Berlin, July 2022, posted by Claudio Steinmeyer / Korrektur: Diana Steinmeyer
Über Revolution und Tyranneien
(Reihe „Ein persönlicher Zadig für andere“)
Die
unendliche Hannah Arendt sagt (übrigens, hatte sie das Pech, dass es zu ihrer
Jugend kein #metoo gab): „Die Revolutionäre machen nicht die Revolution! Die
Revolutionäre sind diejenigen, die wissen, wann die Macht in den Straßen liegt,
sodass sie diese ergreifen können !“ (Buch “Macht und Gewalt“)
Wenn wir zudem
Freuds Psychologie der Massen und Leo Strauss (Über die Tyrannei) betrachten,
wissen wir, dass es auf der Straße für jeden schwierig ist, sich selbst als
Subjekt wahrzunehmen, wenn kollektive Identifikationen das Begehren überlagern.
Darüber hinaus "haben Gesellschaften große Schwierigkeiten, das Aufkommen
von Tyranneien zu erkennen", warnt uns Leo Strauss.
Nach Arendt
haben wir Staatsstreiche, Diktaturen und mehr oder weniger improvisierte Kriege
erlebt, und wir wissen, dass diese Sensibilität, des Erkennens, wann man die
Macht in den Straßen suchen muss, auch von totalitären Individuen und Diktatoren gesehen und ausgenutzt
wird. Staatsstreiche, die ohne die breite und mitschuldige Unterstützung des
zivilen Sektors nicht möglich gewesen wären.
Stattdessen
ist das Wählen der homöopathische Gebrauch jedes Bürgers dieser Straßen. Da ist
es nicht angebracht, sich den Stimmen anzuschließen, die behaupten, die Demokratie
(sie fügen gewöhnlich das Adjektiv „westlich“ hinzu) sei am Ende, und es liege
eine Müdigkeit, eine Erschöpfung vor.
Deshalb
schließe ich mich Reden wie der von Obama fast täglich gehaltenen an, in der
gesagt wird, für die Demokratie müsse man darauf achten, wie man über sie rede
(Worte sind wichtig...), man müsse sie beschützen, sie ständig nähren, und versuchen, immer wieder anderen die Wichtigkeit der
Demokratie als einziges soziales Werkzeug zur Verbesserung der Leben von den
einfachen Menschen auf der Straße zu erklären.
Das schließt
auch das Erkennen ihrer Grenzen ein: der
Mangel des Anderen, Identitätstrauer, Unvollkommenheiten. Die Akzeptanz und das
Weiterkämpfen für alles, was noch getan werden muss bezüglich der Rechte zum
Schutz von Minderheiten, Abtreibung, LGBTQ+, Aufnahme von Einwanderern und
Flüchtlingen, Regulierung des Einsatzes von Privatwaffen usw.
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