miércoles, 1 de abril de 2020

Encore in der Zeit des Coronavirus / zur L.O.B. Artikelreihe " Zipfel von Realem"


Berlin, April 2020, posted by Claudio Steinmeyer




Beitrag zum L.O.B. Newsletter - Zipfel von Realem
Ein Kommentar zum SEM XX Kap. 5, „Aristoteles und Freud: Die andere Befriedigung“ - Seite 65 dt. Version , Punkt 3, Paragraph 8  / Autor: Claudio Steinmeyer – Psychoanalytiker L.O.B.


Lacan war immer bemüht, neue Wege zu finden, um die Arbeitsübertragung (transfert de travail) und die Lehre der Psychoanalyse aufrechtzuerhalten.
Diese „lacansche Epistemologie“  wird manchmal mit Hilfe der Wissenschaft aufgebaut, manchmal mit Kunst, bzw. die Literatur,  aufgebaut.

In diesem Rahmen entwickelte Lacan verschiedene didaktische Werkzeuge wie die Graphen, die vier Diskurse und die borromäische Knoten.

In diesem Kapitel wird Lacan ein neues Tool vorstellen. Ein Werkzeug, das sich auf die Aussagelogik bezieht.
Aussagen, die versuchen werden, vier Konzepte zu verbinden: das Nezzesäre (die Notwendigkeit), das Kontingent (das Eventuelle), das Mögliche und das Unmögliche.

Durch die Verteilung einer Negation auf ihre Begriffe erhalten wir dann drei Formulierungen.

1) Das Nezessäre ist:
                   das was nicht zessiert  sich zu schreiben, (z. B. die Bedürfnisse des Körpers, der Trieb).

2) Das Unmögliche, bzw, das unbewusste Geschlechtsverhältnis (könnte man auch als das psychoanalytische Reale beschreiben):
                              das was nicht zessiert, sich nicht zu schreiben

3) Und dann noch eine dritte Modalität (aber wir erst im letzten Kapitel des Seminars XX vorgestellt)                               Die Kontingenz:
                          das was zessiert sich nicht zu schreiben

Aus diesen Formulierungen können einige Freudsche und Lacanische Konzepte besser verstanden und unterschieden werden: das Es, das Unbewusste, das Symptom, die Übertragungsliebe, das Jenseits des Lustprinzips, der phallische Genuss und der feminine Genuß, u.a.

Vor allem aber kann es uns auch helfen, das biologische Reale mit dem das Coronavirus diesen düsteren Tagen uns überflutet hat, es auszuarbeiten.

Dieses Reale ist noch etwas was nicht zessiert sich nicht zu schreiben.

 Aber mit unseren tägliche psychoanalytische, individuell und kollektiv,  Arbeit werden wir versuchen, einen symbolischen Anker aufzubauen. Mit Signifikanten, die uns ermöglichen werden, das es zessiert sich nicht zu schreiben.

Übrigens, man könnte auch sagen, dass „zessiert sich nicht zu schreiben“ ist auch einer der Namen der Liebe in Lacans Werk.
                                                                                                             


Bleibt Gesund !








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